Im letzten Jahrzehnt haben wir in Deutschland eine interessante Verschiebung in den Arbeitsgewohnheiten beobachten können. Laut Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) ist die Anzahl der Arbeitsstunden von Vollzeitbeschäftigten leicht gesunken, während die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit bei Teilzeitarbeit gestiegen ist.
Die durchschnittliche Arbeitswoche eines Vollzeitbeschäftigten ging von 40,6 Stunden im Jahr 2010 auf 40,0 Stunden im Jahr 2022 zurück. Dies spiegelt sich sowohl bei Männern als auch bei Frauen wider, mit einem Rückgang der Wochenarbeitsstunden um jeweils 1,5 Prozent über diesen Zeitraum hinweg.
Interessanterweise hat sich das gegenüberliegende Muster bei Teilzeitarbeitern gezeigt. Hier haben wir einen Anstieg der durchschnittlichen Arbeitswochenstunden von 18,4 im Jahr 2010 auf 21,2 im vergangenen Jahr gesehen. Frauen haben diesen Trend besonders geprägt; ihre durchschnittliche Wochenarbeitszeit stieg um beeindruckende 16 Prozent auf nunmehr fast vollwertige Arbeitstage mit einer Wochenzahl von insgesamt 21,7 Stunden.
Dieser Trend zeigt sich auch in dem wachsenden Anteil an Teilzeitarbeitnehmern unter den Beschäftigten – diese sind jetzt verantwortlich für ein gesundes Drittel (30 Prozent) aller Arbeitnehmer in Deutschland.
Was bedeutet das für den deutschen Arbeitsmarkt? Die seit dem letzten Jahrzehnt steigende Zahl an Erwerbstätigen und die zunehmende Prävalenz von Teilzeitarbeit könnten ein Hinweis darauf sein, dass immer mehr Vollzeitstellen durch flexiblere Modelle wie Teilzeitarbeit verdrängt werden.
Dennoch bleibt der Motor des Beschäftigungswachstums stark: Im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahre zwei-tausend-zehn zählt Deutschland heute zusätzliche gut anderthalb Millionen (+8 Prozent) Männer und sechshunderttausend (+7 Prozent) Frauen zur Gruppe der Vollzeitbeschäftigen . Bei den Teilzeitjobs waren die Zuwächse sogar noch stärker: Fast neunhunderttausend mehr Männer arbeiten heute in dieser Rolle (+53 Prozent), und gut anderthalb Millionen mehr Frauen tun es ebenfalls – was einen Anstieg von beeindruckenden +22% entspricht!
Letztlich zeigt dies deutlich: Während Vollzeitanstellungen nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des deutschen Arbeitsmarktes sind und eine solide Grundlage bieten – trägt die steigende Flexibilität in Form von Teilzeitanstellungen maßgeblich zum Gesamtwachstum des Sektors bei!