Deutlicher Rückgang der Erzeugerpreise in Deutschland im Juli 2023: Energie und Metalle betroffen

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  • Beitrag veröffentlicht:21. August 2023
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Im Juli 2023 verzeichnete Deutschland einen deutlichen Rückgang der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte. Laut Statistischem Bundesamt lagen sie um 6,0 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Ein solches Maß an Reduzierung wurde seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Oktober 2009 nicht mehr beobachtet.

Der deutliche Preisrückgang ist zum Teil auf den sogenannten Basiseffekt zurückzuführen, bedingt durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen erhöhten Produktionkosten im Vorjahr. Angesichts dieser Umstände war das Jahr zuvor von stark gestiegenen Erzeugerpreisen geprägt.

Verglichen mit Juni 2023 sank die Veränderungsrate von +0,1 Prozent auf -1,1 Prozent im Juli desselben Jahres. Hauptverantwortlich hierfür waren vor allem sinkende Energiepreise und Preissenkungen bei Vorleistungsgütern.

Energie war im untersuchten Monat um bemerkenswerte 19,3 Prozent billiger als ein Jahr zuvor. Strom nahm eine führende Position ein: Seine Preise sanken gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres um etwa 30 Prozent (-4,1% gegenüber Juni). Erdgas kostete sogar 16,2% weniger als noch vor einem Jahr.

Aber auch andere Bereiche blieben nicht unbeeinflusst: Leichtes Heizöl war um satte 37,5% billiger (trotz einer geringfügigen Steigerung von +3,3% gegenüber dem Vormonat), während Kraftstoffpreise um rund 11,3% abfielen (+1,2% gegenüber Juni).

Ergänzend dazu verringerten sich die Erzeugerpreise ohne Berücksichtigung von Energie vergleichsweise geringfügig – sie sanken lediglich um 0,4 Prozent gegenüber Juni bei gleichzeitiger jährlicher Steigerung von +2%. Auch in anderen Bereichen konnten ähnliche Trends festgestellt werden:

Die Preisentwicklung für Metalle führte zu einem Rückgang der Preise für Vorleistungsgüter – diese lagen einen ganzen Prozentsatz tiefer als noch vier Wochen zuvor; insgesamt waren sie sogar um satte10,% billiger als vor einem Jahr.

Nahrungsmittel stellten eine seltene Ausnahme dar und verzeichneten ein beachtliches Plus an Wert: Sie waren im Durchschnitt ganze 9 % teurer als ein Jahr zuvor mit Zucker stieg am steilsten (+87%) gefolgt von Schweinefleisch (+32%) und Obst- sowie Gemüseprodukten (+18%).

Trotz dieser generellen Tendenz zur Präiserhöhungen blieben einige Lebensmittel-Artikel davon verschont oder wurden sogar preiswerter: Butter kostete nahezu ein Drittel (30%) weniger während pflanzliche Öle fast vierzig % verloren haben (-38%).

Für KonsumentInnen bedeutet dies höhere Preisen für Haushaltsgeräte und Möbeln (jeweils +7%, bzw. +6%) ebenso wie Maschinen oder Autoteile (+7%, bzw.+5%). Diese Investitionsgüter wurden verglichen mit letztem Jahr teurer allerdings blieben ihre Werte zwischen Juni und Juli stabil.

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