Deutsche Unternehmen und der CO2-Aufschlag: Eine Herausforderung im Zuge der Klima-Initiative der EU
Es zeichnet sich ab, dass deutsche Unternehmen offenbar nicht ausreichend auf den bevorstehenden CO2-Aufschlag vorbereitet sind, der bald bei Importen in die EU fällig wird. Das geht aus einer aktuellen Umfrage zum sogenannten Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) hervor, die das Beratungsunternehmen Deloitte in Auftrag gegeben hat.
Über 50% der 700 befragten Manager prognostizieren hohe finanzielle Belastungen durch Abgaben dieser Art. Fast 60% geben an, negative Auswirkungen auf ihre Wettbewerbsfähigkeit zu befürchten. Jedoch bereitet sich nur knapp die Hälfte der Firmen auf die in weniger als zwei Monaten beginnende Pflicht zur Meldung von CO2-Emissionen vor, die bei Produktion importierter Waren auftreten.
Der CBAM ist Teil des “Green Deal” – ein Vorstoß der EU-Kommission mit dem Ziel den Kontinent bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu gestalten. Ab dem Jahr 2026 wird mittels eines neuen Ausgleichsmechanismus ein Kohlenstoffpreis für bestimmte, außerhalb von Europa produzierte und importierte Waren erhoben.
Wie funktioniert das genau? Die Importeure müssen Zertifikate erwerben, deren Wert sich nach den Emissionen richtet, welche bei Produktion entstandener sind. Mit dieser Maßnahme soll verhindert werden, dass europäisch produzierte Güter infolge steigender heimischer CO2-Preise an Konkurrenzfähigkeit verlieren gegenüber günstigeren aber womöglich umweltverschmutzender Nicht-EU-Anbietern.
Eine Umstrukturierung ihrer Lieferketten ist eine Folgeerscheinung mit welcher rund 40% aller Firmen rechneten: Sie sehen hierin eine Reaktion auf höhere Importkosten.
Diese Änderungen unterstreichen deutlich: Der Schutz unseres Planeten zählt – es bedeutet jedoch auch eine Anpassung unserer globalisierten Geschäftspraktiken und -modelle.
Gut vorbereitet sein und angepasste Strategien entwickeln heißt daher das Gebot für Unternehmen um erfolgreich im neuen Klima des Business zu agieren.