Das Bundeskartellamt hat sich kürzlich zur Situation auf dem deutschen Kraftstoffmarkt geäußert und trotz der zuletzt steigenden Spritpreise keine Anzeichen für illegale Absprachen gefunden. Bei einem Vergleich der Entwicklungen bei den Preisen für E5 und E10 zeigt sich, dass diese nach Abzug der Steuern weitgehend dem Verlauf des Rohölpreises folgen, erklärte Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes.
In Bezug auf die Preissteigerungen verzeichnet das Amt seit Juli eine Zunahme von fast 14 Prozent bei Rohöl. Dies ist vor allem auf die Angebotsverknappung in den ölexportierenden Ländern zurückzuführen. Bei Diesel jedoch hat sich in den letzten Wochen ein größerer Unterschied zwischen dem Preis des Rohöls und dem an den Tankstellen bemerkbar gemacht.
Mundt erläuterte weiterhin, dass die Gründe für diese Preiserhöhungen vermutlich nicht direkt bei den Tankstellen liegen. Seitdem Deutschland infolge des Russland-Embargos neue Lieferwege für Diesel erschließen musste, steht es in einer weltweiten Konkurrenz mit anderen Käufern.
Dies könnte zu größeren Preisschwankungen führen: Wenn andere Standorte mehr bieten können, geht das Angebot vermehrt dorthin. Weitere aktuelle Hürden sind technische Schwierigkeiten und Kapazitätsprobleme im hiesigen Raffinerie-Sektor.
Daher findet laut Bundeskartellamt die aktuelle Preissteigerung bereits auf der Ebene von Raffinerien und Import statt – eine Aussicht, die deutsche Autofahrer wohl kaum beruhigen wird.