Der deutsche Aktienmarkt hat den Handelstag am Donnerstag schwach begonnen, wobei der Dax gegen 9:30 Uhr mit etwa 15.680 Punkten berechnet und damit um 0,7 Prozent unter dem Schlussstand vom Vortag lag.

Die größten Verluste am Morgen verzeichneten die Aktien von Rheinmetall, Continental und Vonovia. “Das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed wird an den Börsen negativ interpretiert”, äußerte Thomas Altmann von QC Partners dazu. “Es hat jedoch nicht ausschließlich negative Aspekte: Die Mitglieder der Fed betonen einmal mehr die Aufwärtsrisiken für die US-Inflation, gleichzeitig konnten sich zwei Mitglieder vorstellen, die Zinsen bei der letzten Sitzung konstant zu halten und nicht weiter zu erhöhen”, erläuterte Altmann.

Laut Altmann bleibt eine Zinspause im September das wahrscheinlichste Szenario. Entscheidend für das weitere Vorgehen werde allerdings sein, wie sich die Wirtschaftsdaten aus den USA entwickeln. Da auch der DAX dem Einfluss Wall Street unterliegt, belastet der schwache Handel in den USA vom Vorabend den deutschen Index.

Für Unbehagen unter Anlegern sorgt sicherlich auch das aktuelle Marktumfeld: “Es ist nicht überraschend, dass Anleger aufgrund des nervösen und seit März stagnierenden Marktes verunsichert sind – schließlich haben sie seither mit DAX-Aktien kein Geld mehr verdient”, so Altmann.

Eine positive Folge des aktuellen Fed-Protokolls ist allerdings eine Stärkung des Dollars: “Die falkenhafte Interpretation des Protokolls macht die US-Währung attraktiver; immerhin steht sie nun auf einem Sechswochenhoch”, erklärte Altmann. Am Donnerstagmorgen zeigte sich dagegen die europäische Gemeinschaftswährung etwas schwächer; ein Euro kostete 1,0879 USD (-0,02 Prozent).

Im Gegensatz dazu stieg jedoch der Ölpreis: Ein Fass Nordsee-Sorte Brent kostete gegen 9 Uhr deutscher Zeit rund 83,82 USD – ein Plus von 37 Cent oder 0,4 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelsschluss.