Gesamtmetall-Präsident warnt: Deutsche Industrie rutscht in die Rezession

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  • Beitrag veröffentlicht:9. August 2023
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In einem kürzlich geführten Interview hat Stefan Wolf, der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, seine Sorgen über die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie zum Ausdruck gebracht. Er bezeichnet Deutschland als “den kranken Mann Europas” und warnt vor einer möglichen Rezession in der zweiten Jahreshälfte.

Verschiedene Faktoren trügen zu dieser besorgniserregenden Situation bei, darunter hohe Energiepreise sowie ein hohes Maß an Bürokratie und Steuerlast. Wolf weist auch auf den Bildungssektor hin, in dem jedes Jahr 50.000 junge Menschen die Schule ohne Abschluss verlassen – ein alarmierender Zustand, der dringend angegangen werden muss.

Darüber hinaus kritisiert er den Rückstand Deutschlands im Bereich Digitalisierung. Wolf zufolge wurde viel verschlafen und es braucht dringend Anstrengungen, um aufzuholen. Die Industrie sollte sich aus eigener Kraft erneuern können und nicht durch staatliche Subventionen gestärkt werden – eine Vorgehensweise, wie sie etwa von Präsident Biden mit dem “Inflation Reduction Act” in den USA angewandt wird.

Stattdessen fordert Wolf eine Senkung von Steuern und die Beseitigung bürokratischer Hürden. In Bezug auf die aktuell hohen Energiepreise äußert er Kritik an der Entscheidung Deutschlands für einen Atomausstieg: seiner Ansicht nach ist es inkonsequent und unlogisch, wenn wir hierzulande keine Atomkraftwerke betreiben wollen, aber gleichzeitig Atomstrom aus anderen Ländern importieren.

Abschließend betont Stefan Wolf die Notwendigkeit eines entschlossenen Handelns seitens der Bundesregierung zur Bewältigung bevorstehender Herausforderungen. Der Politik fehle es ihm zufolge an einem gemeinsamen Willen aller Koalitionspartner um Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen.

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