Deutscher Bauernverband: Bio-Fleisch könnte klimaschädlicher sein als konventionelles Fleisch

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  • Beitrag veröffentlicht:3. August 2023
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Es hat sich inzwischen weitgehend herumgesprochen, dass die Produktion von Fleisch große Auswirkungen auf unser Klima hat. Oft wird dabei jedoch Bio-Fleisch als die nachhaltigere Option dargestellt. Eine Aussage, die der Deutsche Bauernverband in Frage stellt.

Laut Bernhard Krüsken, dem Generalsekretär des Verbandes, könnte Bio-Fleisch sogar klimaschädlicher sein als konventionell produziertes Fleisch. Der Hauptgrund dafür ist die benötigte Futterfläche für ökologisch gehaltene Tiere.

Weil das Futter aus ökologischer Erzeugung stammen muss, wird mehr Land benötigt als bei der konventionellen Tierhaltung. Wenn man den Aufwand auf die Menge des erzeugten Produkts umlegt, steigt der Energie- und Rohstoffeinsatz im Vergleich zur klassischen Methode.

Aber nicht nur Krüksen sieht das so – diese Einschätzung teilt auch Matin Qaim, Professor für Agrarökonomie und Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung an der Universität Bonn. Seiner Meinung nach verursacht ein Kilogramm Bio-Fleisch oft einen größeren CO2-Fußabdruck.

Denn durch den erhöhten Landverbrauch und Umwandlung von Naturland für die Produktion entstehen zusätzliche Klimagase. Außerdem werden durch längere Weidezeiten und größere Mengen Raufutter bei Wiederkäuern größere Mengen Methan im Magen gebildet und abgegeben.

Diese Sichtweise unterstützt auch Sven König vom Institut für Tierzüchtung an der Uni Gießen: Die ökologische Produktion sei grundsätzlich “weniger effizient verglichen mit einer konventionellen Produktionsweise”. Bei letzterer werde eine höhere Leistung je Einzeltier erreicht – ein Nebeneffekt pro Kilogramm erzeugtes Produkt sei geringer und Energien sowie Eiweiß fließen zu einem höheren Anteil in das Produkt ein.

Bio gegenüber konventionell – welche Methode letztlich besser abschneidet hängt also von verschiedenen Aspekten ab wie etwa Umwelteffekten oder Betriebsmittelintensität.

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