Ein schwacher Donnerstag für den DAX: Kaum Chancen auf grüne Zahlen
Am Donnerstag vergangener Woche war der Dax am Straucheln. Bereits mit einem schwachen Start ging es im Verlauf des Tages weiter bergab. Der Xetra-Handelsschluss berechnete den Index mit 15.893 Punkten, was ein Minus von 0,8 Prozent gegenüber dem vorherigen Handelsschluss bedeutet.
Einer der großen Verlierer des Tages war Infineon, dessen Aktien temporär über zehn Prozent an Wert verloren hatten. Dies geschah nachdem der Technologiekonzern seine Quartalszahlen veröffentlicht hatte. Die Märkte hatten jedoch in den letzten Tagen insbesondere auf die Entscheidung der Ratingagentur Fitch reagiert.
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets, meint dazu: “Es mag zunächst unlogisch erscheinen, dass die Aktienmärkte auf eine Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit mit deutlichen Kursverlusten antworten.” Allerdings gibt es hier eine kritische Verbindung – die Zinsen.
“Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen haben nach elf aufeinanderfolgenden Fed-Zinserhöhungen die wichtige Vier-Prozent-Schwelle überschritten,” erklärt Stanzl. “Die USA sind das Epizentrum dieses Problems.”
Anleger reagieren nervös darauf und befürchten neue Bankpleiten durch Anlagenverluste. Doch laut Stanzl wird das Bank Term Funding Program der Fed Schlimmeres abwenden können.
Trotzdem könnten steigende Zinsen das Rezessionsrisiko erhöhen und Finanzierungsprobleme für Unternehmen bedeuten – besonders alarmierend für den Bausektor wegen steigender Hypothekenzinsen.
Zur gleichen Zeit erlebte die europäische Gemeinschaftswährung am Donnerstagnachmittag einen leichten Aufschwung – ein Euro kostete 1,0949 US-Dollar (0,09 Prozent). Gleichzeitig stieg auch de Ölpreis deutlich an – ein Fass Brent kostete am späten Nachmittag 84,78 US-Dollar (1,9 Prozent mehr als am Vortag).