Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bekannt gegeben, dass der Leitzins um weitere 0,25 Prozentpunkte ansteigt. Damit liegt er in Zukunft bei 4,25 Prozent. Diese Maßnahme folgt einer Reihe von insgesamt neun Erhöhungen, die seit Juli des vergangenen Jahres stetig durchgeführt wurden.
Für Marktteilnehmer kam diese Entscheidung nicht unerwartet; man erhoffte bereits seit Tagen eine kleine Zinserhöhung in genau dieser Art und Weise. Ebenso wird der Einlagezinssatz, ein weiterer wichtiger Indikator für Banken und ihre bei der EZB geparkten Gelder, auf 3,75 Prozent angehoben. Die Tagesgeldzinsen für Verbraucher werden sich mittelfristig wahrscheinlich ebenfalls in diesem Bereich bewegen.
Trotz eines allmählichen Rückgangs bleibt die Inflation weiterhin hoch – ein Zustand, den die EZB kritisch beobachtet. Sie zeigte sich entschlossen darauf hinarbeiten zu wollen, dass die Inflation ihr mittelfristiges Ziel von zwei Prozent baldmöglichst wieder erreicht.
Trotz Anzeichen einer Abschwächung bei einigen Messgrößen bleibt laut einschätzung der EZB “die zugrunde liegende Inflation insgesamt hoch”. Die jüngsten Ratenänderungen zeigen laut Notenbank jedoch bereits eine starke Wirkung: Finanzierungsbedingungen seien erneut verschärft worden und dämpften zunehmend auch die Nachfrage.
Auch künftig plant man bei der EZB datengestützt vorzugehen: Der Rat wird seine Beschlüsse auf Basis aktuellster Wirtschafts- und Finanzdaten treffen – immer mit dem Ziel vor Augen, eine zeitnahe Rückkehr zur Zwei-Prozent-Inflationsrate zu erreichen.
Schließlich gab das Gremium bekannt: Die Mindestreserven werden neu bewertet und zukünftig mit null Prozent verzinst – um eine effizientere Geldpolitik vorantreiben zu können.