Kinderarmut ist ein drängendes Thema in Deutschland und die aktuellen Statistiken zeigen, dass das Risiko für Kinderarmut in unserem Land nur leicht unter dem EU-Durchschnitt liegt. Im Jahr 2022 betrug das Risiko hierzulande 24,0 Prozent im Vergleich zu den durchschnittlichen 24,7 Prozent in der EU, dies geht aus den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor.
Trotz dieser nahezu parallelen Zahlen liegt Deutschland hinter zwei Dritteln aller EU-Staaten zurück, wenn es um den Prozentsatz armuts- oder ausgrenzungsgefährdeter Kinder und Jugendlicher geht. Um ein klares Bild davon zu geben: In Ländern wie Slowenien, Tschechien und Dänemark waren Kinder signifikant weniger von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht mit Raten von 10,3 Prozent, 13,4 Prozent bzw. 13,8 Prozent. Andererseits waren diese Gefahren am ausgeprägtesten in Rumänien (41,5%), Bulgarien (33,9%) und Spanien (32).
Weiterführend trägt auch die Bildungsstufe der Eltern zum Armutsrisiko bei. Unter Kindern unter 18 Jahren war das Risikopotential besonders hoch bei Familien mit geringer Ausbildung – hier lag die Armutsgefährdungsquote im Jahr 2022 in Deutschland bei beachtlichen 37.6%. Auf der anderen Seite lag diese Rate bei Kindern von Eltern mit mittlerem Bildungsabschluss lediglich bei etwa einem Drittel davon (14.5%).
Der Schlüssel zum Verständnis dieser Situation könnte sehr wohl im Zusammenhang zwischen elterlicher Bildung und wirtschaftlicher Stabilität liegen: Wenn die Eltern einen höheren akademischen Grad haben – z.B., einen Meisterabschluss oder einen Universitätsabschluss – schrumpft die Zahl der armutsgefährdeten Kinder drastisch auf nur noch etwa ein Siebtel des Gesamtprozentsatzes.
Um zu verdeutlichen was Armut bedeutet: Eine Person gilt als armutsgefährdet wenn ihr Einkommen weniger als sechzig Prozent des mittleren Einkommens der gesamten Bevölkerung beträgt.
Zum Abschluss möchten wir anmerken das sich trotz deutlicher Fortschritte im Sozialwesen noch immer viele deutsche Familien unterhalb dieses Schwellenwertes befinden – insgesamt waren fast zwei Komma zwei Millionen Kinder und Jugendliche alleine vergangenes Jahr hiervon betroffen.
Die Bekämpfung von Armut stellt eine komplexe Herausforderung dar welche wir als Gesellschaft gemeinschaftlich adressieren müssen damit künftige Generation nicht weiterhin hiervon bedroht sind.