Liebe Leser,
die Aktie von Equinor ist heute einer der großen Verlierer am Ölmarkt gewesen. Die Notierungen sanken gleich um mehr als 8 %. Grund dafür ist der Umstand, dass Equinor nun ein Ölfeld in Russland aufgegeben hat. Der Markt überdreht nach Meinung einiger Beobachter allerdings. Dass auch Equinor aus dem russischen Markt aussteigen würde, lag recht nahe. So lenken denn einige Beobachter auch den Blick eher auf die Gaspreise, die nun eingebrochen sind. Equinor liefert auch Gas.
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Gaspreis verliert: Equinor wird bestraft
Der Preis für europäisches Erdgas schwankt wie selten. Der wichtigste Preis ist der Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas. Er gilt als Indikator für den Peris und pendelte sich am Dienstag bei ungefähr 220 Euro pro Megawattstunde ein. Dies war ein Preisrutsch um gut 10 % gegenüber den Notierungen vom Montag.
Der Preisrutscht selbst ist sicher das Ergebnis der Spekulationen um die Aktivitäten der EU-Kommission. Diese möchte nun “prüfen”, ob der Gaspreis – wie der Strompreis – gedeckelt werden könnte. Wie diese Diskussion ausgeht, wird sich erst am Freitag frühestens zeigen, wenn die EU-Kommission wieder tagt. Aktuell hat der TTF-Preis gegenüber dem Niveau vom Jahresauftakt um das Dreifache zugelegt. Innerhalb eines Jahres war der Preis sogar um das sechsfache gestiegen.
Grund für die enormen Schwankungen sind politische Vorgänge. Russland möchte nun auch durch Nord Stream 1 kein Gas mehr nach Westeuropa liefern. Hintergrund wären technische Probleme. Diese würden erst nach dem Ende der Sanktionen behoben werden können. Die dafür verantwortliche Firma Siemens hingegen gab kund, dass eine solche Leckage auch vor Ort zu reparieren wäre. Da nun ein Gaspreisdeckel beraten wird, werden solche Lieferanten wie Equinor am Markt weniger attraktiv.
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Der Abschlag ist auch hinsichtlich solcher Diskussionen viel zu hoch. Niemand weiß, ob sich ein Gaspreisdeckel politisch und rechtlich überhaupt durchsetzen lässt. Niemand kann einschätzen, wo der Gaspreis denn läge – und wie hoch die verbleibenden Gewinne für Equinor (zum Beispiel) sind. Die Märkte haben die Gelegenheit aber ergriffen, um satte Gewinne vom Markt zu nehmen. Sei’s drum, so die Meinung von Beobachtern. Equinor ist weiterhin in einem deutlichen Aufwärtstrend. Der Abstand zur 100-Tage-Linie beträgt 9 %. Die 200-Tage-Linie ist annähernd 22 % entfernt. Die Kurse sind auch charttechnisch in sehr guter Verfassung.
Nach einem Plus von annähernd 60 % seit Jahresanfang bestehen kaum Befürchtungen, für Equinor könnten Unterstützungen etwa bei weniger als 35 Euro fallen. Die kurzfristige Reaktion der Märkte wird vielmehr wahrscheinlich neue Investoren locken oder bisherige Investoren motivieren.
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